In einer sich dynamisch wandelnden Arbeitswelt wird sich auch die Art und Weise, wie wir Führung definieren, deutlich ändern. Transformation benötigt andere Kompetenzen und Fähigkeiten als eine klassische Verwaltung des Status Quo. Auch Remote Work und hybride Arbeitswelten befeuern diesen Kulturwandel. Wird Führung noch Führung sein?

Meine Hypothese: Erfolgreiche Unternehmen finden eine gesunde Balance zwischen Zahlen und Menschen, zwischen bewährten Hierarchien und der notwendigen Flexibilität. Geschäftsführung und Führungskräfte spielen dabei die alles entscheidende Rolle.

Schon vor der Pandemie war in vielen Organisationen Remote Work Alltag. Egal ob in einem Start-up oder ganz klassisch als Aussendienstler in einem Konzern. Die kollektive Selbsterfahrung monatelang Zuhause auf einen Bildschirm zu starren, hat seine Spuren hinterlassen. Es gibt Befürworter und Skeptiker. Unternehmen sollten diese verschiedenen Interessenlagen und Bedürfnisse (irgendwie) in Einklang bringen.

Die Lösung vieler Gedankenspiele: Hybride Arbeit! Meine Meinung: Hybrid Work steht am Ende einer komplexen Überlegung, wie man in Zukunft gute Arbeit erledigen möchte. Der Weg zur Erkenntnis ist viel spannender!

Lernen ist ein wesentlicher Teil unserer Arbeit. Kann man die Begriffe voneinander trennen? Ich glaube nicht. Wir alle Lernen durch die Bewältigung von Problemen. Jeden Tag vielfach und ganz nebenbei. Nichtsdestotrotz haben wir alle noch die oftmals negativen Vorstellungen des Lernens verankert. Lernen ist anstrengend, wird geprüft und mit einem Zertifikat gerühmt.

In der heutigen Arbeitswelt sollten wir anders lernen und in Ökosystemen, individuellen Wegen und einem intensiven Miteinander denken. Wer heute lernt, wird morgen sein. Dabei gilt: Egal ob Micro-Learning oder die internen Online-Kurse - Alles kann und nichts muss!

Wie wollen wir anders arbeiten, Organisationen bewegen, wenn niemand einen Fehler machen darf? Leider ist das Thema omnipräsent. In einer Welt, die sich immer vielfältiger und dynamischer wandelt, ist die Perfektion das größte Hindernis. Das Gegenteil einer Fehlerkultur könnte die Angstkultur sein. Angst vor Fehlern führt dazu, dass ich gar nicht erst anfange. Die Suche nach dem Neuen, die Neugierde und dadurch auch die Innovation nehmen stetig ab.

Eine gesunde Fehlerkultur ist eine Kultur des Ausprobierens, des Lernens und der gegenseitigen Wertschätzung. Aus Fehlern lernen und gemeinsam wachsen, ist die wahre Kunst erfolgreicher Organisationen.

Auch HR wird den Wandel der Arbeitswelt einerseits aktiv gestalten und andererseits passiv betroffen sein. Meine Hypothese: HR wird näher an das Business heranrücken und völlig neue Aufgabenfelder bekommen. Potentialentfaltung wird dabei eines der größten und zugleich schwierigsten Themen überhaupt. Dazu kommt die Steuerung der vielfältigen Bedürfnisse und dadurch die permanente Weiterentwicklung der Organisation.

Auch im Recruiting gibt es unzählige Entwicklungen, die unsere Vielfalt der Organisationen “beweisen”. Der demographische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel sind das zentrale Problem vieler Unternehmen. Aber auch dafür gibt kreative Ansätze!

Wie arbeiten wir eigentlich miteinander? Slack, MS Teams und Co. haben die Art und Weise wie wir kommunizieren massiv verändert. Die E-Mail inkl. CC-Wahn ist weiterhin allgegenwärtig. Auch soziale Medien und das gute alte Telefon spielen eine gewichtige Rolle. Kann man mit dieser Always-on-Mentalität überhaupt noch arbeiten?

Es gibt einen großen Unterschied zwischen wirksamer Arbeit und Beschäftigung. Deep Work und Slow Work sind moderne Begriffe, die unserer Kultur einen Spiegel vorhalten. Ich glaube, dass für viele Wissensarbeiter und -arbeiterinnen weniger deutlich mehr sein kann: Work smart!